Sommeratelier mit dem Designer Basse Stittgen

Kreative Köpfe und ein Superlabor

Fabelhafte Kreationen, junger und überraschender Scharfsinn, Glanz und Glamour sowie spannende Ausflüge prägten den Alltag im Sommeratelier mit Basse Stittgen. Der Designer entwickelte über sechs Monate eigens für das MAK ein unvergleichliches „Superlabor“ − gemeinsam mit den Kids haben wir ihm den Namen Young Designer’s Kitchen gegeben. Die jungen Teilnehmer*innen des Sommerateliers und Basse kreierten sommerlich hitzig und eifrig Kunstwerke und Designobjekte. Mit aufregenden Führungen und Workshops wurde das Programm ergänzt.

In einem Buchbinderei-Workshop gestalteten die Fellows ihre eigenen Forschungstagebücher, die während und nach dem Experimentieren im Superlabor zum Einsatz kamen. Passend zur Ausstellung GLANZ UND GLAMOUR. 200 Jahre Lobmeyr gestalteten die kreativen Köpfe ihre persönlichen Trinkgläser für die Woche mittels Gravurtechniken. Um eine Vorstellung von der vielfältigen Welt der Kunst zu erhalten, tauchten sie auch in die Ausstellung /imagine: Eine Reise in die Neue Virtualität ein und fanden speziell im MAK Design Labor Inspiration, in dem auch Basses Materialinnovationen zu sehen sind.

Young Designer’s Kitchen

Die Young Designer’s Kitchen ist ein Raum, in dem Material und Sinn für Kunst zum Leben erweckt wurden. Die Kreativen hatten die Gelegenheit, verschiedene Materialien und Techniken kennenzulernen. Das Beste liegt näher als wir meinen! Wir schöpften Papier und verzierten es mit aussortierten Blumen aus dem Blumengeschäft gegenüber. Der Stadtpark wurde zu einer unerschöpflichen Quelle der Inspiration, als die Fellows Materialien für Skulpturen sammelten. In den Pausen genossen sie köstliche Mahlzeiten und das obligatorische Eis als Nachtisch sorgte für besondere Freude bei allen Teilnehmenden und Vermittler*innen J.

Lignin – ein vielfältiges Material

Die Begegnung mit Lignin, einem vielseitigen Material, gehörte zweifellos zu den schmutzig klebrig schönen Höhepunkten des Ateliers. Aber, es wurde nicht nur Lignin wild gematscht, sondern wir verwendeten auch Eierschalen, Hanf, Fichtennadeln, natürliche Bindemittel und vieles mehr, um natürliche Kunststoffe herzustellen und mit biologisch abbaubarem Material zu experimentieren. Die jungen Design-Forscher*innen wagten künstlerische Experimente und schafften gepresste Designobjekte sowie Skulpturen – ganz BIO! mit unserer neuen Presse!

Unvergessliche Momente

Doch nicht nur im Superlabor erlebten wir spannende Momente, auch das Museum als Ort bewies sich als Abenteuerspielplatz. Die „Chill-Out Zone“ wurde mit den beliebten silbernen Pillenpölstern aus der MAK Ausstellung JENNY HOLZER. XX (17.5.–17.9.2006) zu einer utopischen Sitzarchitektur oder zum Besprechungsraum für „geheime Pläne“ umgestaltet…. und das riesige Sofa der Künstlergruppe Gelitin sorgte sowieso für Staunen und „Alice im Wunderland“-Momente. Zu einem unvergesslichen Moment zählte zweifellos das Künstlerinterview mit Basse Stittgen, das erstaunlich professionell von den wissbegierigen Kids geführt wurde. Der Designer gab darin ganz persönliche Einblicke und Gedanken preis.

 Ausklang einer kreativen Zeit

Den Abschluss der Woche krönte ein Besuch im MAK Geymüllerschlössel, indem biedermeierliche Spieluhren exklusiv für die Kids aufspielten. Im Schlossgarten wurde ausgiebig getobt und die Kunstvermittler*innen stellten sich unfreiwillig einem Fitnesstest. Nach einer Stärkung aus der Pötzleinsdorfer Bäckerei beeilten wir uns, rechtzeitig in die Stadt zurückzukehren, um dort die Ausstellung KAM into MAK in der MAK Säulenhalle zu kuratieren. Die Kunstwerke wurden mit Stolz präsentiert – und das zurecht! Eltern erzählten von den strahlenden Augen ihrer Kinder nach einem Tag voller Kreativität und staunten wie wir über deren Kunstwerke. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die zwei Wochen des Sommerateliers ein voller Erfolg waren – danach waren wir „Alten“ alle urlaubsreif!

Der Rückblick auf diese kreative Zeit macht Lust auf die nächsten Ferien in den MAK Sommerateliers!