13. März 2014
Zukunft mit Vergangenheit. Das MAK im 150. Jahr
Von seinen Gründungsintentionen her war das 1863 initiierte k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie eine Institution, die auf Innovation ausgerichtet war. Kritik an bestehenden Kunstmuseen im 19. Jahrhundert ebenso wie Forderungen, auch die Herstellungsverfahren der Ausstellungsstücke in den Museen angemessen zu berücksichtigen, führten zu neuen Ideen für eine angemessene museale Präsentation von Erzeugnissen der angewandten Kunst.
Gottfried Semper entwickelt im Jahr 1852 seinen „Idealplan“ für ein fiktives „metallotechnisches“ Museum. Semper projektierte nicht weniger als ein universelles Museum, dessen „historisch, ethnografisch und technologisch“ geordnete Sammlungen einen „Längsschnitt, Querschnitt und Grundriss“ durch die gesamte Kulturwissenschaft geben sollten. 150 Jahre Sammeln, Dokumentieren, Ausstellen bilden auch einen Wandel des Objektwertes in allen Dimensionen des Wortes „Wert“ ab. Die Sammlungen des MAK sind kultureller Beleg dieses Wandels. Auch als im Museum im wissenschaftlichen Bereich Beschäftigter macht man und denkt man diesen Wandel mit. Im besten Fall ist man Teil der Veränderung, im schlechtesten Fall wird man verändert. In jedem Fall wünschenswert ist das MAK als lebendige Institution im Austausch mit seinen BesucherInnen und NutzerInnen. Die Hausgeschichte des MAK ist auch Objekt- und Ideengeschichte, und es liegt an uns, die Objekte und die dahinterstehenden Ideen den BesucherInnen näherzubringen, die uns faszinieren. Keine Zukunft ohne Kenntnis der Vergangenheit. [RF]