LAB.MAK.AT – Virtuell mittendrin im MAK DESIGN LAB

26. März 2020

Forschung & Sammlung

Und was nun, wenn alles zu ist? Besonders in dieser Zeit der sogenannten Corona-Krise, in der die Tore der Museen geschlossen sind, steht auch das MAK vor der Aufgabe, seine Inhalte außerhalb seiner Mauern erlebbar zu machen. Eine besondere Plattform bietet die im Februar gelaunchte MAK LAB APP: Ganz ohne Download holt sie die Themen des neu aufgestellten MAK DESIGN LAB auf Smartphones und Handys. Der MAK BLOG lädt alle Interessierten ab 12 Jahren zu einem Streifzug durch die Highlights des neuen digitalen Vermittlungstools.

Museen zählen nicht zur lebensnotwendigen Infrastruktur und leisten im Moment einen gesellschaftlichen Beitrag, in dem sie für BesucherInnen nicht zugänglich sind. Bildende Kunst, Architektur und Design, die Kernbereiche des MAK, verschönern aber nicht nur unseren Alltag. Sie haben Relevanz, wenn es darum geht, Veränderung – auch die, die gerade geschieht – zu überdenken und mitzugestalten. Vor allem Design ist eine gestalterische Kraft mit transformatorischem Potenzial.

MAK DESIGN LAB

MAK DESIGN LAB
© Stefan Lux/MAK

Die MAK LAB APP dreht sich vor allem darum, wie wir mit Veränderung umgehen, ihr entgegenwirken, wie wir digitale Werkzeuge nutzen oder uns von ihnen benutzen lassen. Es geht um unseren Planeten und wie er bewohnbar für uns Menschen und andere Lebewesen bleibt, aber auch um Zeiten „nach dem Überfluss“, um die Abkehr vom Massenkonsum, und um eine andere Verteilung von Arbeit und Konsum. Die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung entwickelte und von LWZ und Huangart gestaltete und programmierte Progressive Web App (PWA) bietet einen spielerischen Zugang zu Fragen zur Zukunftsgestaltung in Zeiten der Digitalen Moderne und des Klimawandels. Dabei stehen Lösungsansätze von DesignerInnen, AktivistInnen, ForscherInnen und KünstlerInnen zum Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Fokus.

Insgesamt bietet die APP fünf Menüpunkte ¬(MAK DESIGN LAB, Design Lab Pfade, Digital Life Literacy, Meine Sammlung von Ideen & Objekten sowie Games for Change), von denen hier einige näher vorgestellt werden. Eigentlich sind wir besonders stolz darauf, dass das MAK DESIGN LAB direkt mit der APP verknüpft ist. Auf jedem Objektlabel sind verschiedenste digitale Gesten vermerkt. Die MAK LAB APP bereichert den direkten Besuch des MAK DESIGN LAB, aber sie funktioniert auch völlig unabhängig davon.

 

Die digitalen Touren der MAK LAB APP, die sogenannten „Pfade“, ermöglichen es von zuhause aus, Themen rund um den Klimawandel und die faszinierenden Möglichkeiten der Digitalisierung zu erkunden. Auf den insgesamt 16 „Pfaden“, die wie Instagram-Stories funktionieren, kann man das LAB je nach Thema von Objekt zu Objekt durchqueren. Zusätzlich gelangt man zu spannenden Zusatzinformationen und Gedankenanregungen und streunt durch animierte Bildwelten. Aus aktuellem Anlass ist der Pfad „Chill Dein Leben“ empfehlenswert, oder als virtuelles Trostpflaster zu derzeit nicht möglichen, echten Ausflügen, der „Wald und Wiesenweg“.

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Über alternative Wege in Zeiten des Klimawandels erzählen der „Planet Care“– und natürlich der „Klimawandel“-Pfad. Auch über „Kreisläufe“, also darüber, wie wir sowohl natürliche als auch synthetisch hergestellte Materialien wiederverwenden oder in die Natur rückführen können, kann man sich informieren. Design kann auch einen Beitrag zu einem fairen Miteinander leisten, wie man im „Imagine Solidarity“-Pfad erfährt. Wer sich dafür interessiert, ob wir uns in unserer engen Beziehung zu Robotern und KI überhaupt noch von Cyborgs unterscheiden, kann beispielsweise dem Pfad „Are you Human“ folgen.

Wer Lust auf zeitgenössische Märchen hat, ist im „Rumpelstilzchenpfad“ gut aufgehoben. Wenn es darum gehen soll, was wir in Zukunft von tierischen Fähigkeiten für die Zukunft lernen können, dann schlendert man am besten den „Tierisch gut durchs MAK DESIGN LAB“-Pfad entlang. Dazu gibt es auch ein Spiel für die Kleineren und Junggebliebenen: ein digitales Bilderbuch der bekannten Illustratorin Sigrid Eyb-Green, mit Gedichten, die SchülerInnen des Realgymnasiums Feldgasse (1080 Wien) geschrieben haben.

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Life Literacy für alle

Veränderung macht oft Angst, und das zu Recht, wenn man sich vor Augen führt, wie es um die menschliche Gestaltung unseres Lebensraumes steht. Aber, wenn man sich bewusst macht, welche Möglichkeiten bestehen, Veränderung mitzugestalten, kann diese Veränderung auch ermutigen oder sogar beflügeln. Zur Gestaltung benötigt man Kenntnisse, nicht nur über Risiken und bevorstehende Krisen, sondern auch über Werkzeuge, die man nutzen kann, um diese Krisen zu bewältigen und auch das Zusammenleben auf unserem Planeten zu verbessern. „Literacy“ bedeutet Kenntnis. Aufgehängt an spannenden Geschichten beschäftigt sich der Menüpunkt „Digital Life Literacy“ mit diesen Kenntnissen, die im 21. Jahrhundert relevant sind. „Was hat Datenschutz mit Demokratie zu tun? Sichtbarkeit mit Macht? Open Source mit Eigenverantwortung? Entwicklung neuer Tischkulturen mit Klimaschutz? Macht dich dein Handy zum Cyborg?“ sind einige der Fragen, die hier aufgeworfen werden.

 

MAK LAB APP

MAK LAB APP
© LWZ

Insgesamt 22 Begriffe – darunter Cyborg, Open Source, Nuggets, Zeitverwendung, Liebe und Hass, Künstliche Intelligenz, Künstliche Kreativität, Deep Fakes, Crowd Work, Klimaaktivismus, Kreislaufwirtschaft und viele mehr – werden hier angeboten. Aufbereitet wurden die Stories in Zusammenarbeit mit ExpertInnen für Digitalisierung, Klimawandel und Gesellschaft.

Ein wesentlicher Anstoß, die MAK LAB APP zu entwickeln, war die Vermittlung von Wissen und kreativen Ideen, außerdem wollten wir Lust auf und Mut zur Veränderung immer und überall stattfinden lassen. Wir freuen uns, Ihnen mit der MAK LAB APP Kunst, Design und Museum griffbereit nachhause liefern zu können und hoffen, dass die APP umso mehr Lust auf einen hoffentlich sehr bald wieder möglichen realen Besuch im MAK DESIGN LAB macht. Aber bis dahin – bleiben Sie und Du gesund und zuhause!

Ein Beitrag von Janina Falkner, MAK-Neue Lernkonzepte

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