Was macht das MAK auf der Expo in Osaka?

Eine Idee nimmt Gestalt an

Am Anfang stand im MAK eine mutige Idee: Die Lebensgeschichte der Wiener-Werkstätte-Künstlerin Felice Rix-Ueno könnte nicht besser zum Expo-Motto Connecting Lives passen. Felice Rix emigrierte 1926 mit ihrem Ehemann Isaburo Ueno nach Japan, wo sie als Designerin wirkte. Obwohl sie mehrmals nach Österreich zurückkehrte, blieb Japan ihr Lebensmittelpunkt. Mit ihrem Wirken trug sie wesentlich zum kulturellen Verständnis zwischen Österreich und Japan bei.

Nachdem ab November 2023 im MAK unter der kuratorischen Leitung von Anne-Katrin Rossberg (Kustodin MAK Sammlung Metall und Wiener Werkstätte Archiv) die Ausstellung STERNE, FEDERN, QUASTEN. Die Wiener-Werkstätte-Künstlerin Felice Rix-Ueno (1893–1967) gezeigt wurde, war das Wissen und Material vorhanden, um die Idee dem Expo-Büro der WKO (Wirtschaftskammer Österreich) zu präsentieren. Die Begeisterung war groß: Johann Moser von BWM Designers & Architects, Alf Netek (Projektleitung Expo 2025) und Helmut Döller (Pavillon-Direktor) sahen – wie wir – in Rix-Ueno eine herausragende Kulturbotschafterin. Seit Anfang 2024 arbeiteten wir gemeinsam daran, ihr Werk auf der Expo in Osaka zu präsentieren.

In Japan bekannt

In Japan ist Felice Rix-Ueno keine Unbekannte: Fast vier Jahrzehnte lebte und wirkte sie dort, arbeitete an Architekturprojekten mit und lehrte unter anderem am Zentrum für Hauswerkskunst in Takasaki. Ein bedeutender Teil ihres künstlerischen Nachlasses wird im MoMAK (The National Museum of Modern Art, Kyoto) aufbewahrt. 2021 widmete ihr das Museum eine eigene Ausstellung Felice [Lizzi] Rix-Ueno: Design Fantasy Originating in Vienna, die im Jahr darauf auch im Mitsubishi Ichigokan Museum in Tokio zu sehen war.

Wesentlichen Anteil am Revival von Felice Rix-Ueno in Japan hat das Ehepaar Yoji und Satoko Takenaka. Seit 2020 in einer Lizenzpartnerschaft mit dem MAK verbunden, arbeitet ihre Firma Linden Co., Ltd. intensiv daran, das Werk von Rix-Ueno in Japan bekannter zu machen. Mit der Marke L.Rix Fantasy entstehen Produkte, die auf ihren Designs basieren. Satoko Takenaka bringt dabei auch familiäres Erbe ein: Ihr Großvater, der bekannte Architekt Togo Murano, hatte mit Rix’ Ehemann Isaburo Ueno zusammengearbeitet.

Zu Besuch auf der Expo in Osaka

Ein Besuch im Österreich-Pavillon der Expo 2025 Osaka zeigt: Felice Rix-Ueno ist sicht- und erlebbar. Die drei Kioske vor dem Pavillon sind mit ihrer Tapete Blütengarten gestaltet. Das Design entstand 1928 für die Wiener Werkstätte und wird heute von Linden Co., Ltd. reproduziert. Die Tapeten werden in einem aufwendigen Surface-Print Verfahren in England hergestellt und kommen in der Haptik und Farbigkeit den Originaltapeten sehr nahe. In einem dieser Kioske, der als Shop dient, werden Artikel mit Rix-Designs wie Schals und Papierwaren angeboten.

Im Inneren setzt sich die Hommage fort: Im VIP-Raum begegnen den Besucher*innen die Tapeten Blütengarten und Mohn, beide 1928 für die Wiener Werkstätte entstanden. Ein besonderes Highlight ist der 24 Meter lange Vorhang in der Lounge, der das Design Soede Wicken (1928) aufgreift. Produziert wurde dieser von der traditionellen Textilmanufaktur Kawashima Selkon Textiles Co., Ltd in Japan.

Auch im Projekt TELEshadowPORTERS von Eva Petrič in Kooperation mit J. & L. Lobmeyr lebt der Geist von Felice Rix-Ueno weiter.

Besuchen Sie den Österreich Pavillon auf der Expo 2025 Osaka virtuell!

Wir freuen uns und sind stolz, dass das MAK als Partner zur Gestaltung des Österreich-Pavillons beitragen durfte. Entdecken Sie die Geschichte von Felice Rix-Ueno und viele weitere Innovationen online:

Virtueller Rundgang durch den Österreich-Pavillon:
https://captur3d.io/view/tourderoom/austria-expo-2025

Die EXPO 2025 Osaka findet noch bis 13. Oktober 2025 statt.

Ein Beitrag von Thomas Matyk, Leitung MAK Repro