Herzlich Willkommen auf der neuen MAK Sammlung Online!

25. Oktober 2024

Forschung & Sammlung, NOW

Christian Michlits und Julia Santa-Reuckl

Ab sofort präsentiert sich die MAK Sammlung Online modernisiert, user*innenfreundlicher und mit erweiterten multimedialen Angeboten. Detailliertere Suchfunktionen heben den digitalen Zugang zur MAK Sammlung auf eine neue Ebene. Ermöglicht wurde der Relaunch dank einer Förderung des BMKÖS im Zuge des Projekts „MAK 3D – Digitalisate, Daten, Display“. Christian Michlits, Leiter des Digitalen MAK und seine Kollegin Julia Santa-Reuckl zeigen für den MAK Blog die neuen Funktionen und Recherchemöglichkeiten der modernisierten Seite auf.

Was ist neu? 

Neben rund 290.000 Objekten aus den Sammlungsbereichen Asien, Design, Gegenwartskunst, Glas und Keramik, Möbel und Holzarbeiten, Metall und Wiener-Werkstätte-Archiv, Textilien und Teppiche sowie MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung können in der neuen MAK Sammlung Online auch Informationen zu über 80.000 Künstler*innen und Firmen abgerufen werden. Die Erschließung der digitalen Sammlung erfolgt erstmals multimedial: Neben Bildern werden nun auch 3D-Modelle von Objekten und Videos angeboten.

Die neue Startseite bietet mehrere Möglichkeiten des Einstiegs: Zusätzlich zu einer freien Begriffssuche werden User*innen Suchvorschläge angeboten, die sich aus dem reichen Schatz an Begriffen und Namen der Museumsdatenbank speisen. Eine dynamische Zeitleiste erlaubt einen intuitiven Zugang über die Objektchronologie, außerdem werden im Museum ausgestellte Objekte hervorgehoben und auch solche, die gerade „on tour“ in anderen Häusern unterwegs sind.

Einige der Objekte „on tour“ © MAK

Screenshot der MAK Sammlung Online
Einige der Objekte „on tour“
© MAK

Mit erweiterten Objektdetails können Verbindungen und Bezüge zwischen Objekten recherchiert sowie neue Sammlungs- und Themenbereiche entdeckt werden. Die Suche wurde optimiert und erlaubt eine übersichtliche Filterung nach zahlreichen relevanten Inhalten. Um die Zahl der bebilderten Objektdatensätze weiter zu steigern, wurde eine eigene Stelle für die Klärung und Einholung der Bildrechte eingerichtet.

Detailansicht des Jagdteppichs © MAK

Screenshot der MAK Sammlung Online
Detailansicht des Jagdteppichs
© MAK

Über den Login-Bereich MyMAK können Seitennutzer*innen eigene Sammlungen zusammenstellen, adaptieren und speichern. Ein Feedback-Formular erlaubt die Rückmeldung zu inhaltlichen und technischen Auffälligkeiten. Darüber hinaus ist es möglich, Hinweise auf diskriminierende Inhalte in Textdaten und im Bildbestand an das MAK Team zu senden. Darauf Bezug nehmend sollen gezielt sensible Inhalte kontextualisiert oder, falls nötig, entfernt werden. Repro- und Leihanfragen für ausgewählte Objekte werden direkt an die zuständigen Stellen im Haus übermittelt.

Für die Umsetzung der neuen Seite wurde mit den Firmen Ascent (vormals Parkside) für das Backend und Floatwork für das Frontend zusammengearbeitet. Für das Frontend-Design in der neuen MAK Corporate Identity zeichnet Bueronardin verantwortlich.

20 Jahre Online Sammlung – Wie war es bisher?

Die Präsentation der MAK Sammlung im digitalen Raum erstreckt sich bereits über einen Zeitraum von fast zwanzig Jahren. Seit damals haben sich die Seite, ihr Inhalt und ihre Darstellung mehrfach weiterentwickelt. Der erste Online-Auftritt der MAK Sammlung wurde bereits 2006 ins Leben gerufen. Auf sammlungen.mak.at wurden Objekte aus den Sammlungsbereichen Asien, Textil, Kunstblättersammlung, Wiener-Werkstätte-Archiv und Glas mit Abbildung präsentiert.

Die Seite wurde 2015 von der im Rahmen einer Förderung des damaligen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) erstellten neuen Sammlung Online sammlung.mak.at abgelöst. Neben der Konzeption eines Online-Auftritts beinhaltete das Projekt eine mehrjährige Digitalisierungskampagne, dank derer ein großer Teil der Objekte bereits 2015 mit Abbildung präsentiert werden konnte. Die technische und gestalterische Umsetzung erfolgte zur Gänze hausintern. 2017 wurde die Firma JART mit einem Redesign beauftragt.

 

Welche digitalen Highlights sind zu sehen?

Damit die einzigartige Teppichsammlung des MAK während der Vorbereitung der Neueröffnung der Schausammlung Teppiche zumindest digital erfahrbar ist, haben wir im vergangenen Jahr besonders exquisite Teppiche mit der Firma 7reasons digitalisiert und können die Teppiche online ausrollen. Zu fünfzehn Kleidungsstücken der MAK Sammlung wurden „3D-Supermodels“ mit der Firma digilithic erstellt. Das meist gelikte Kleidungsstück ist derzeit die chinesische Drachenrobe aus dem 18. Jahrhundert.

Die Digitalisierung von zwei weiteren spektakulären Sammlungsobjekten soll besonders zum Besuch der neuen MAK Sammlung Online einladen: Mit den Experten von 7reaons wagten wir einen Röntgenblick in den Kunstschrank von David Roentgen (1776). Neben einem animierten 3D-Modell zeigt ein Animationsvideo die raffinierte Automatik.

Vimeo

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Mit dem 3D-Modell eines möblierten Puppenhauses richten wir in der MAK Sammlung Online unsere Scheinwerfer auf ein weiteres Sammlungs-Highlight. 

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Doll House / Puppenhaus H-1724 by MAK – Museum of Applied Arts, Vienna on Sketchfab

Der größte Objektbestand, der neu hinzugekommen ist, betrifft den umfangreichen Nachlass der Architektur-Pionierin Anna-Lülja Praun aus der MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung. Tiefergehende Informationen zu diesem spannenden Bestand finden sich in einem eigenen MAK Blog: Anna Lülja Praun – das Lebenswerk der Architektur-Pionierin.

Ausblick: Welche weiteren Verbesserungen sind geplant?

Auch in Zukunft wird sich die MAK Sammlung Online weiterentwickeln. Ein Desiderat ist die verbesserte Präsentation von Handschriften und Büchern. Erst bei einer adäquaten Möglichkeit zum Durchblättern, in Kombination mit Transkriptionen und einer dazugehörigen Volltextsuche, können diese speziellen Objekte nachhaltig erfahrbar gemacht werden.

Bereits in der Umsetzung ist die Erstellung kuratierter Alben, in denen Objekte thematisch gruppiert angeboten werden. Ein weiteres Anliegen ist die Einbindung und Aufbereitung hochauflösender Digitalisate, die noch tiefere Einblicke ins Objekt bieten und auch wissenschaftlich von Nutzen sein können. Verbesserungsbedarf gibt es außerdem bei der Anzeige der unterschiedlichen Nutzungsrechte, um die Nutzungsmöglichkeiten für Datensätze, Objekte und Digitalisate transparent und schlüssig nachvollziehbar zu machen.

Für den Moment freuen wir uns sehr, dass in der neuen MAK Sammlung Online auch unsere Digitalisate und Daten ein neues Zuhause gefunden haben und mit dem digitalen Display weltweit zugänglich sind.

Ein Beitrag von Christian Michlits, Leitung Digitales MAK und Julia Santa-Reuckl, Digitales MAK

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